Synthesis of Linear IVth Group Organometallic Polymers by Polyaddition
DOI:
https://doi.org/10.2533/chimia.1962.122Abstract
1955 entdeckten van der Kerk, Leuten und Noltes die hohe Reaktionsfähigkeit der organischen Zinnmonohydride und fanden, daß sie sich sehr leicht an ungesättigte Kohlenstoffbindungen anlagern. Diese Reaktion verläuft glatt und ohne Katalysator beim Erhitzen der beiden Komponenten auf mäßige Temperaturen. Die Ausbeuten sind in der Regel sehr gut. Es wird gezeigt, was für ungesättigte Verbindungen als Reaktionspartner in Frage kommen. Der Verlauf der Reaktionen bei der Verwendung eines asymmetrisch substituierten Olefins wird kurz behandelt, und die Vorteile dieser nicht katalysierten Reaktion werden erläutert.
Die Reaktion von Dialkyl- oder Diaryl-Zinndihydriden mit verschiedenen diolefinischen Verbindungen ergeben zahlreiche Vertreter neuer linearer Heteropolymeren der allgemeinen Formel
–[-SnR2-CH2-CH2-R'-CH2-CH2-]x–
R' ist ein aliphatisches oder aromatisches Diradikal und kann auch eine kompliziertere Struktur haben.
Bei Verwendung von Diacetylenverbindungen als Reaktionspartner entstehen Polymere der Formel
–[-SnR2-CH=CH-R'-CH=CH-]x–
Die Reaktion, nach der diese Polymeren entstehen, ist ein Beispiel einer reinen Polyaddition oder – nach der neuen angelsächsischen Nomenklatur – einer Wasserstoffübertragungs-Polymerisation. Die große Ähnlichkeit dieser Reaktion mit der Bildung von Polyurethanen aus Diolen und Diisocyanaten ist auffallend.
Reaktionsbedingungen, Nebenreaktionen und Synthese der Ausgangsstoffe werden im Detail behandelt.
Der Verlauf der Reaktion kann durch Infrarotabsorptionsmessungen bei 1820 bis 1825 cm-1 (5,48 μ) verfolgt werden, da die Sn–H-Bindung in diesem Bereich eine charakteristische Streckschwingung zeigt.
Die erhaltenen Endprodukte können je nach der Art von R und R' und dem Polymerisationsgrad hoch viskose Öle, kautschukähnliche Stoffe oder spröde Festkörper sein. Einzelheiten über Molekulargewicht, Schmelzpunkt, Löslichkeit und besonders über die thermischen Eigenschaften dieser Polymere werden angegeben und diskutiert.
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Copyright (c) 1962 J. G. Noltes

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